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letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
14.07.2017 23.80 23.06.17
Zusammenfassung:
Eine folgenschwere Anhäufung von ärztlichem Fehlverhalten, führte zu einer Verschleppung der dringend notwendigen Therapie (28 Monate) des inzwischen sehr fortgeschrittenen Prostatakarzinoms. Die Bemerkung des Gutachters Dr. Rohde, dass vermutlich zum Zeitpunkt des ersten PSA Wertes 23,81 ng/ml der Tumor schon kapselüberschreitend war, halte ich für eine haltlose Vermutung die in einem Gutachten nichts zu suchen hat. Selbst wenn eine frühe Therapie nur wenige Monate Lebenszeit gebracht hätte, so ist es doch mein Leben um das es hier geht.
Es kann doch nicht sein, dass die ganzen Verzögerungen einfach nur mein persönliches Pech waren.

14.07.2017
Überweisung vom Hausarzt , zum Urologen Dr. Strobel Lörrach
Grund: unklarer Nierenbefund (wurde von Prof. Rössle Freiburg beim Fibroscan festgestellt)
Auftrag: Bitte um Kontrolle
Verdacht hat sich nicht bekräftigt, somit etwaige Behandlung nicht erforderlich. Aber leider gibt es keine Info an den Hausarzt.
Am selben Tag nach Nachfrage von Dr. Strobel PSA Wertbestimmung (IGL) Eigenleistung 20 EUR. PSA 23,81 ng/ml. Die Verantwortung wurde von Dr. Strobel telefonisch an den 70 jährigen schwer kranken Patienten, der zu dieser Zeit in mehreren Kliniken unterwegs war zur Entscheidungsfindung für eine sehr risikobehaftete Dickdarm OP als ASA 3 Patient. Komplet Entfernung des gesamtem Dickdarmes und Anlage eines Ileostomas.
Warum wird dieses Telefonat nicht direkt mit dem Hausarzt getätigt.

18.10.2018
Im Verlauf einer Vorstellung bei Prof. Dr. Robert Thimme UNI Freiburg Lebersprechstunde bezüglich evtl. HCV Therapie wurde ein großes Blutbild gemacht.
Tage später kam der Bericht an den Hausarzt und an mich. Die Blutwerte hatte ich erst einmal nicht betrachtet. Tage später sah ich nach den Abweichungen und entdeckte einen PSA von 33,07 ng/ml. Da ich mich wunderte, dass weder mein Hausarzt noch der Prof. Thimme sich diesbezüglich meldeten, rief ich in Freiburg an. Man entschuldigte sich mit dem Hinweis, dass sie sich noch gemeldet hätten.
Ich machte zuerst einen Termin in der Urologie Hochrhein in Bad Säckingen und dann beim Hausarzt. Der Hausarzt äußerte die Vermutung dass der hohe PSA 33,07 ng/ml von der Darm OP vor 8 Monaten sein könnte, was ich als äußerst unwahrscheinlich ansah. Ich bat ihn eine Überweisung für die Urologie Hochrhein auszustellen.

04.12.2018
Vorstellung in der Urologie Hochrhein Dr. Fügen. Labor und Ultraschall.
Der Bericht kam am 14.12.2018 woraus hervor ging, dass der PSA bei ihm nur noch 30,02 ng/ml war. Dies nahm er als Anlass von einer rückläufigen Tendenz zu sprechen. Wo man weiß, dass die Differenz oft auch von Labor zu Labor abhängig sein kann. Sein Vorschlag in drei Monaten erneut zu prüfen kam mir auf Grund der Werte in der Vergangenheit ziemlich abenteuerlich vor. Ich sprach zwischenzeitlich auch mit meinem Psychotherapeuten über meine Bedenken. Dann kam mein Entschluss nicht bis zum nächsten Labor zu warten, sondern gleich einen Termin im Prostatazentrum der UNI Freiburg zu machen.

Februar 2019
Termin bei Prof. Schulze-Seemann Prostatazentrum UNI Freiburg, zur Besprechung über weiteres Vorgehen.
Aus dem Gespräch musste ich entnehmen, dass ich ziemlich spät unterwegs war.
Ich bekam Termin zum mpMRT am 04.04.2019.

04.04.2019
mpMRT Malignomsuspekter Befund der gesamten rechtsseitigen Prostata mit Verdacht auf Infiltration, auch linksseitige Anteile. Kein Nachweis pathologisch vergrößerter Lymphknoten. Formal besteht eine PI-RADS-5-Läsion'
Bei dem Patienten ist zwingend eine Prostatabiopsie indiziert. Wir haben eine perineale
Randombiopsie über ein Template mit dem Patienten vereinbart.

14.05.2019
Die aktuelle Vorstellung des Patienten erfolgte zur Befundbesprechung bei kürzlich durchgeführter Template-Biopsie der Prostata. Es konnte sowohl im linken
als auch im rechten Prostatalappen ein Prostatakarzinom vom Hochrisikoprofil diagnostiziert
werden. Bereits in der MRT der Prostata zeigte sich eine PI-RADS-5-Läsion. Die
Miktionsverhältnisse werden als adäquat beschrieben. Wir haben mit dem Patienten die Notwendigkeit einer aktiven Therapie bei o.g. Prostatakarzinom, diskutiert. Infrage käme eine radikale Prostatektomie als auch eine primäre Strahlentherapie der Prostata mit begleitender antiandrogener Therapie. Zunächst empfahlen wir jedoch eine genaue Umgebungsdiagnostik mittels PSMA-PET/CT, diese wurde für den 23.05.2019 um 11 Uhr vereinbart' Darüber
hinaus ist die Demonstration der Befundkonstellation im Tumorboard für urogenitale
Tumore am 23,O5.2O19 geplant.

13.06.2019
PSMA-PET/CT
Die aktuelle Vorstellung des Pat. erfolgte zur Befundbesprechung des Tumorboardbeschlusses
vom 06.06.2019. Im Vorfeld wurde eine PSMA-PET/CT-Untersuchung am 23.05.2019 durchgeführt: Malignomtypische Speicherung in der Prostata rechtsbetont basal bis apexnah. Malignomtypische PSMA-Expression mehrerer ossärer Metastasen (HWK 1 rechts, Processus spinosus HWK 2, 3. Rippe rechts lateral, 6. Rippe links, BWK 7 etc.). Malignomsuspekte
SMA-Expression eines Lymphknotens parailiakal extern links. Die retroperitonealen Lymphknoten erscheinen nicht eindeutig befallen.
Wir haben mit dem Pat. die Therapiealternativen besprochen (chemohormonales Konzept oder eine Kombination aus ADT + Abiraterone). Wir haben uns schließlich auf die Initiierung einer antihormonellen Therapie mit nachfolgender Abiraterone-Therapie geeinigt.
Herr XXX möchte die medikamentöse Tumortherapie gerne heimatnah durch führen lassen.

02.07.2019
Onkologie Dreiländereck Lörrach Labor Ergebnis????

09.07.2019
Termin Dr. Schwindel Besprechung wegen Hormontherapie.

15.07.2019
16.30 Uhr Leuprone HEXAL 3-Monats Depot 5mg Implantat.
Eine völlig überforderte sehr junge Arzthelferin öffnete mit zittrigen Händen die Packung mit der Spritze. Ich fragte, ob sie das öfters gemacht hat. Sie meinte “selten“. Nun ging sie aus dem Labor an die Rezeption. Dort draußen saß auch meine Frau und hörte das Gespräch mit ihrer Kollegin. Diese erklärte ihr was sie tun sollte. Sie kam wieder zu mir herein. Mir war ziemlich unwohl dabei weil ich die Unsicherheit deutlich spürte. Aber irgendwie zitterte sie die Spritze unter die Bauchhaut. Ich bekam dann den nächsten Termin in 3 Monaten.

Es sollte eigentlich allgemein bekannt sein, dass es sich empfiehlt vor der Spritze eine Vorbehandlung mit Bicalutamid, sog. Flare-up-Prophylaxe zu tätigen, um einen anfänglichen Testosteron-Überschuß zu vermeiden.
Ich bekam das Rezept aber erst am Tag der Injektion. Also konnte ich erst 3 Tage nachher die Tabletten einnehmen.

15.10.2019
2. Termin 10 Uhr Labor Blutabnahme und zu meinem Erstaunen bekam ich auch gleich die zweite Depotspritze, ohne dass die Blutwerte weder mir noch dem Arzt bekannt waren.
Später stand dann im Bericht der übrigens mit dem 08.10.2019 datiert war folgendes.

Beurteilung:
Herr XXX stellt sich in stabilem Allgemeinzustand zur Verlaufskontrolle vor.
Laborchemisch zeigt sich das PSA stabil und das Testosteron mit 6,93 μg/l verringert, aber noch nicht unter Kastrationsniveau, so dass wir die Therapie bei guter Verträglichkeit aufgrund der obigen Einschränkungen zunächst unverändert fortsetzen werden.
Als Erklärung warum die Werte sich nicht veränderten, meinte Dr. Schwindel; das bräuchte immer viel Zeit bis mehrere Monate.

Dazu ein Auszug aus dem Medikamentenbeiblattes:

Besondere Hinweise
• Die Wirkung der Behandlung kann durch die Messung der Blutkonzentration des männlichen Geschlechtshormons (Testosteron) sowie weiterer Laborwerte (saure Phosphatase, PSA = prostataspezifisches Antigen) überwacht werden. So steigt der Testosteronspiegel bei Behandlungsbeginn zunächst an und sinkt dann während eines Zeitraumes von 2 Wochen wieder ab. Nach 2 - 4 Wochen werden Testosteronspiegel erreicht, wie sie nach einer beidseitigen operativen Entfernung der Hoden beobachtet werden, und die über den gesamten Behandlungszeitraum bestehen bleiben.
• Ein Anstieg des Laborwertes saure Phosphatase kann in der Anfangsphase der Behandlung erfolgen und ist vorübergehender Natur. Gewöhnlich werden nach einigen Wochen wieder Normalwerte bzw. annähernde Normalwerte erreicht.
• Die Abnahme des Geschlechtshormons Testosteron, wie sie nach Entfernung der Hoden oder unter Behandlung mit Arzneimitteln zur Hemmung der Geschlechtshormone (wie z. B. dieses Arzneimittel) auftritt, kann zur Abnahme der Knochendichte mit erhöhtem Risiko für Knochenbrüche führen. Die Abnahme der Knochendichte nach Entfernung der Hoden ist jedoch ausgeprägter als nach der Gabe des Präparates.
• In seltenen Fällen traten Spritzenabszesse auf. In einem Fall eines Spritzenabszesses schien die Resorption von Leuprorelin aus dem Depot vermindert, sodass in solchen Fällen der Testosteronspiegel kontrolliert werden sollte.

Die nächste (3.Spritze) sollte am 15.01.2020 verabreicht werden.
Da ich aber immer noch keine NW (Wallungen usw.) verspürte, machte ich Termin bei Frau Prof. Jilg UNI Freiburg.

17.12.2019
Aus dem Bericht von Frau Prof. Dr. C.Jilg Urologie UNI Freiburg
Diagnose:
Prostatakarzinom, ED 04120L9, iPSA 30 ng/ml
Pathologie: Azinäres Adenokarzinom, cT3, cN1, cMlb, Gleason 9 (4+5), ISUP 5
Mutmaßlich zweimal Fehlapplikation ADT 3-Monatsdepot (Leuproreline)
PSA-Persistenz (33,2 ng/ml 0712019), anamnestisch kein Testosteronabfall

Die aktuelle Vorstellung des Patienten erfolgte zur Verlaufskontrolle. Im Vorfeld fand
eine umfangreiche E-Mail-Korrespondenz statt. Mutmaßlich ist zweimal eine Fehlapplikation
des 3-Monatsdepots erfolgt. PSA sei unverändert, kein Testosteronabfall.

Befunde:
Die PSA-Bestimmung am 17.12.2019 erbrachte einen Wert von 45,4 ng/ml, der
Testosteronwert erbrachte einen hoch-normalen Wert mit 27,2 µg/l,
Heute erfolgte durch unsere medizinische Fachangestellte die Applikation von Leuprorelin
3-Monatsdepot, zusätzlich wurde ein Rezept für Bicalutamid 150 mg 1-0-0 ausgestellt.

15.01.2020
Ein Monat nach der Applikation PSA Test beim Hausarzt;
PSA = 1,3 ng/ml
Testo = 0,03 µg/l

10.03.2020
PSA = 0,15 ng/ml
Testo = 0,04 µg/l

15.04.2020
PSA = 0,16 ng/ml
Testo = 0,03 µg/l

06.06.2020
PSA = 0,17 ng/ml
Testo = 0,03 µg/l

07.07.2020 anderes Labor UNI Frg.
PSA = 0,14 ng/ml
Testo = <0,03 µg/l

       
24.07.2020 0.14 07.07.20
Termin in Strahlenklinik der UNI Freiburg:
Aufnahmegespräch mit sehr genervtem Assistenzarzt. Er war sichtlich unvorbereitet, obwohl ja alle Wichtigen Daten im System vorhanden sind. Er machte den Eindruck, als wolle er unbedingt noch am selben Tag meine Unterschrift.
Dieser Eindruck hat sich zwischenzeitlich auch verstärk.
Beim Zweitgespräch war dann der Oberarztdabei. Als er die Pet/CT Bilder ansah, machte er wegen den Dünndarmschlingen den Vorschlag erst mal nur die Prostata zu strahlen.
Aber er wollte gleich ein Termin für das Planungs-CT.


       
28.08.2020 0.14 07.07.20
Heute war ich in Lörrach beim Strahlentherapeut. Er war viel entspannter als der in Freiburg. Als ich ihm erzählte was der Berufskollege in Freiburg vorschlug konnte ich einen kritischen Blick in seinen Augen erkennen. Sein Vorschlag war erst mal abwarten. Er meinte da die ADT im Moment noch volle Wirkung zeige, und der Tumor einiges kleiner wurde, sollte man nicht jetzt schon das ganze Pulver verschießen. Die Lymphabflusswege würde er aber auch im Moment noch nicht bestrahlen. Sie zeigen ja noch wenig Anreicherung. Ich soll die ADT erst mal weiter machen und wenn der PSA heftig ansteigt noch mal ein PET-CT machen und dann kann man entscheiden ob bestrahlt werden soll.
       

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