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letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
05.07.2006 - -
Vorgeschichte: Bis zur Diagnose "Prostata-Krebs" fühlte ich mich kerngesund. So habe ich in meinen über 40 Dienstjahren insgesamt - wenn's hochkommt - nicht mehr als vier oder fünf Tage wegen Krankheit gefehlt.

2006 berichteten mir zwei Kollegen - jünger als ich und ebenfalls Naturwissenschaftler -, daß bei ihnen kurz nacheinander PK entdeckt worden war und sie sich in der Martini-Klinik hatten operieren lassen. Sie lobten die ärztliche und sonstige Versorgung in dieser Klinik in den höchsten Tönen, so daß ich beschloß, mich im Falle eines Falles nur an diese Klinik zu wenden. (Anmerkung: Diese Entscheidung war richtig, und ich bin heilfroh, in die Obhut dieser Klinik gelangt zu sein.) Beide Kollegen sind bis heute (2021) krebs- und beschwerdefrei.

Wegen dieser Informationen ließ ich 2006 bei einem Internisten anläßlich einer allgemeinen Gesundheitsüberprüfung auch die Prostata untersuchen:
       
06.07.2006 3.44 06.07.06
Erste Prostata-Untersuchung beim Internisten: DRU: ohne Befund. PSA: 3,44. Kommentar des Arztes: "PSA-Wert im oberen Bereich, aber noch tolerabel. Kommen Sie in einem Jahr wieder."
       
17.07.2007 3.50 17.07.07
Zweite Untersuchung: DRU: Ohne Befund. PSA: 3,5. Kommentar des Arztes: wie oben.

Aus mir heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen befolge ich diesen Rat einige Jahre nicht und bekomme erst 2011 ein schlechtes Gewissen, hervorgerufen durch einen weiteren Prostata-Fall in meiner Umgebung:
       
11.10.2011 21.24 11.10.11
Dritte Untersuchung: DRU: Vergrößerung, Knoten. PSA: 21,24!

Dieser Wert haut mich vom Hocker. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit einem solch extremen Anstieg, zumal ich keinerlei Beschwerden hatte. Je intensiver ich im Internet recherchiere, desto mehr graust es mir, und ich sehe meine Felle davonschwimmen.

Den Wert erhalte ich am 13.10.2011; am 14.10. 2011 empfiehlt mir der Internist eine Computer-Tomographie, besorgt mir den Termin (20.10.2011) und meldet mich in der Martini-Klinik zur Biopsie an (03.11.2011):
       
20.10.2011 21.24 11.10.11
Computertomographie. Beurteilung:
"Kein Hinweis auf eine lokal organüberscheitende Tumorausdehnung bei klinisch dringendem V. a. ein Prostatakarzinom. Keine metastasensuspekten Lymphome. Keine Organmetastasen im Abdominalbereich. Skleroseherd am Tuber ischiadum rechts, der einer inzipienten ossären Metastase entsprechen kann. Zur Abklärung ist eine Skelettszintigraphie vorgesehen."
       
21.10.2011 21.24 11.10.11
Ganzkörperskelettszintigraphie; Beurteilung:
"Kein Hinweis auf ossäre Metastasierung. Normales Ganzkörperszintigramm."

Damit sieht die Angelegenheit doch noch nicht ganz so hoffnungslos aus, und die Panik verschwindet allmählich.
       
03.11.2011 21.24 11.10.11
Biopsie in der Martini-Klinik, Hamburg. Sie wird in außerordentlich schonender, mich in keiner Weise belastenden Art von Dr. Michl durchgeführt. Ich hätte ohne weiteres am selben Tag mit dem PKW nach Hause fahren können (400 km), hatte aber wegen warnender Berichte von Bekannten (sie hatten woanders ihre Biopsien machen lassen) einen weiteren Tag in Hamburg eingeplant. Mein Eindruck von der Klinik und den dort tätigen Personen entsprach vollständig den sehr hohen Erwartungen, die ich hatte.

Ergebnisse: TRUS: "... kein sicher auffälliges Areal ..." Von 10 Stanzen sind 2 positiv (Gleason 3 + 3). Herr Dr. Michl rät zur Operation; die Angelegenheit sollte innerhalb von etwa drei Monaten in Angriff genommen werden. Der hohe PSA-Wert irritiert ihn nicht sonderlich; auch könnte er mit der Größe der Prostata zusammenhängen und mit einer Entzündung, für die es gewisse Hinweise im - ansonsten unauffälligen - Blutbild gebe (Ähnliches hatte auch der Internist gesagt). Bezüglich der Prognose läßt er einen gewissen Optimismus durchschimmern.

Ich entscheide mich für das DaVinci-Verfahren, durchzuführen von Prof. Haese. Als OP-Termin wird der 10.01.2012 festgelegt. Kaum sind diese Einzelheiten bestimmt, nimmt Prof. Haese mit mir telefonischen Kontakt auf, und in mehreren langen Telefonaten geht er sehr freundlich und geduldig auf meine Fragen und Ängste ein, erläutert auch weitere Einzelheiten zur Biopsie und äußert sich ebenfalls vorsichtig optimistisch. Das bewirkt, daß ich die (Vor-)Weihnachtszeit und den Jahreswechsel unbeschwert genießen kann.
       
09.01.2012 4.50 09.01.12
Nachträglich erfahre ich, daß in der Klinik am 09.01.2012 (amTag vor der Operation) der PSA-Wert bestimmt worden ist. 4,5. Der hohe Wert am 11.10.2011 wurde offenbar durch eine Entzündung hervorgerufen, wie es schon vermutet worden war.
       
10.01.2012 4.50 09.01.12
OP in der Martinik-Klinik durch Prof. Haese ("DaVinci-roboterassistierte laparoskopische pelvine Lymphadenektomie und radikale Prostatektomie mit schnellschnittüberwachter, beidseitiger Nerverhaltung"). Sie dauert drei Stunden (15:00 - 18:00 Uhr) und verläuft problemlos mit nur 150 mL Blutverlust. Direkt danach infomiert Prof. Haese meine Frau, ich selbst telefoniere mit ihr schon um 21:30 Uhr. Am nächsten Morgen kann ich das Bett verlassen und auf dem Flur spazierengehen. Die Heilung verläuft nach Plan, keine Schmerzen/Beschwerden, lediglich der Katheter stört. Er wird am 15.01.2012 entfernt, und von dem Moment an habe ich die "volle Gewalt" über die Blase: keinerlei Inkontinenz - nicht einmal im Ansatz! (Gerade vor der Inkontinenz hatte ich die meiste Angst.) Am 16.01.2012 werde ich entlassen.

Am 13.01.2012 - also genau drei Monate, nachdem ich den PSA-Wert 21,24 erhalten hatte - teilt Prof. Haese mir den Pathologie-Befund mit:
"Rufen Sie gleich Ihre Frau an: Alle Werte sind optimal, keiner könnte besser sein!" Mir fällt ein Riesenstein vom Herzen.
Auf dem Papier sieht der Befund dann so aus:
"Mäßig differenziertes Adenokarzinom in beiden Seitenlappen, pT2c, Gleason 3 + 3, Gleason 3 Anteil: 100%, pN0(0/9), LO, VO, RO.
Volumen der Prostata: 45 ml, maximaler Tumordurchmesser 30 mm, Tumorvolumen gesamt ca. 4,96 ml; kein Tumorbefall von Perineuralscheiden, keine Tumorinfiltration des periprostatischen Fettgewebes, tumorfreie zirkumferenzielle sowie periurethale Resektionsränder, tumorfreie regelrecht aufgebaute Samenblasen und Samenleiter beidseits."

Prof. Haese war im persönlichen Gespräch genauso freundlich und dem Patienten zugewandt, wie ich ihn in den Telefonaten kennengelernt hatte, so daß ich mich bei ihm bestens aufgehoben fühlte und überhaupt keinen Zweifel hatte, daß er es "hinkriegen" würde (was ja auch geschah).

Insgesamt kann ich zur ärztlichen und sonstigen Versorgung in der Martini-Klinik nur sagen: optimal!!!

Damit habe ich mich also nur genau drei Monate mit dem Problem "Prostata-Krebs" beschäftigen müssen - darüber bin ich sehr glücklich.

Vom 01. bis 08.03. 2012 habe ich ohne jede Einschränkung eine lange geplante Fahrt in die Türkei unternommen. Daß das klappen würde, habe ich am 13.10.2011 nicht zu hoffen gewagt.
       
23.01.2012 0.50 23.01.12
Erste Vorstellung bei einem ortsnahen Urologen. Befund US: Keine Besonderheiten, nur etwas Flüssigkeit im Bauchraum, die wohl allmählich verschwinden wird (das geschah auch ). PSA: 0,5.
       
19.04.2012 0.01 19.04.12
Wieder beim Urologen. Befund TRUS: Im "Inneren" sieht es optimal aus; keinerlei Verdickungen oder Narben sichtbar. PSA: 0,009.

Ich hoffe, es bleibt so.
       
23.07.2012 0.02 23.07.12
TRUS: Alles in Ordnung, aber der PSA-Wert (0,023) ist meinem Urologen zu hoch. Er schlägt eine Kontrollmessung vor.
       
25.07.2012 0.04 25.07.12
Der PSA-Wert steigt auf 0,037 an. Damit habe ich nicht gerechnet, und ich werde sehr nervös, zumal bei Bekannten von mir die post-operativen Werte im Bereich von 0,007 bis 0,016 lagen. Mein Hamburger Professor, den ich mehrfach telefonisch und per E-Mail kontaktiere, beruhigt mich aber: Der Anstieg von 0,023 auf 0,037 sieht mathematisch groß aus, aber es handelt sich dabei um extrem geringe Konzentrationen; bei ihnen treten leicht solche Schwankungen auf, zumal die Meßwerte selbst in diesen Konzentrationsbereichen eine Genauigkeit vortäuschen, die nicht gegeben ist. Die Werte liegen noch im Bereich des Üblichen. Auch die folgenden PSA-Werte bespreche ich immer mit meinem Hamburger Professor.
       
13.08.2012 0.02 13.08.12
PSA: 0,022. Dieser Wert entspricht den Argumenten meines Professors; meine Nervosität nimmt ab
       
29.10.2012 0.02 29.10.12
TRUS: Alles in Ordnung; PSA: 0,024.
       
21.01.2013 0.03 21.01.13
TRUS: Wie oben; PSA: 0,033.
       
22.04.2013 0.03 22.04.13
TRUS: Wie oben; PSA: 0,026.
       
18.07.2013 0.03 18.07.13
TRUS: Wie oben; PSA: 0,033.
       
24.10.2013 0.02 24.10.13
TRUS: Wie oben; PSA: 0,022.
       
27.01.2014 0.03 27.01.14
TRUS: Wie oben; PSA: 0,025.
       
26.08.2014 0.04 25.08.14
TRUS: Wie oben; PSA: 0.036
       
02.02.2015 0.04 02.02.15
TRUS: Wie oben; PSA: 0,037
       
20.07.2015 0.02 20.07.15
TRUS: Wie oben; PSA: 0,018
       
25.01.2016 0.03 25.01.16
TRUS: Wie oben; PSA: 0,029
       
11.08.2016 0.05 11.08.16
TRUS: Wie oben; PSA:0,045
       
10.10.2016 0.07 10.10.16
Es wird nur der PSA gemessen: 0,066. Allmählich wird's mir mulmig ...
       
19.01.2017 0.06 19.01.17
TRUS: Wie oben; PSA: 0,056
       
07.08.2017 0.06 07.08.17
TRUS: Wie oben; PSA. 0,064
       
01.02.2018 0.06 01.02.18
TRUS: Wie oben; PSA: 0,061
       
26.07.2018 0.07 26.07.18
TRUS: Wie oben; PSA: 0,067
       
07.02.2019 0.06 07.02.19
TRUS: Wie oben; PSA: 0,061
       
19.08.2019 0.06 19.08.19
TRUS: Wie oben; PSA: 0,058
       
06.02.2020 0.06 06.02.20
TRUS: Wie oben; PSA: 0,060
       
03.08.2020 0.06 03.08.20
TRUS: Wie oben; PSA: 0,059
       
11.02.2021 0.06 11.02.21
TRUS: Wie oben; PSA: 0,061
       

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