Erstmalig zur Krebsvorsorgeuntersuchung, da Prostatakrebs bereits 2x in der Familie vorgekommen ist.
Tastuntersuchung und Ultraschall: keine Auffälligkeiten.
PSA - Wert jedoch 12,91

Ein Schock! Und das mit 46 Jahren. Ich kann es irgendwie gar nicht glauben.

Erneuter PSA - Check, diesmal beim Hausarzt.
Ergebnis: 14,90 (also eine Erhöhung um satte 2,0 in nur einem Monat)

Ich habe vom Hausarzt auch direkt eine Überweisung für ein MRT bekommen, welches ich selbst bezahlen musste (500,- EUR). Warum bezahlt das nicht die Krankenkasse, bei so einem hohen PSA-Wert?!!

MRT - Befund: ln der Prostata Apex ist links laterodorsal eine 7 mm messende PIRADS 4 Läsion abgrenzbar.

Mit dem Ergebnis zum Urologen, PSA - Check: erneut 14,90

Nächste Schritt: Biopsie.

Biopsie-Ergebnis (8 von 12 positiv):
1. Prostata, links apikal: Tumorfreies Prostatagewebe.
2. Prostata, links medial: Tumorfreies Prostatagewebe.
3. Prosrata, links basal: Adenokarzinom der Prostata (Gleason 3+3=6). Tumorausdehnung 0,4 mm.
4. Prostata, rechts apikal: Adenokarzinom der Prostata (Gleason 4+3=7). Tumorausdehnung 6,4 mm
Gleason 4-Antell: 90 %.
5. Prostata, rechts medial: Adenokazinom der Prostata (Gleason 4+3=7). Tumorausdehnung 7,1 mm
Gleason 4-Anteil: 90 %.
6. Prostata, rechts basal: Adenokarzinom der Prostata (Gleason 4+4=8). Tumorausdehnung 1,0 mm

Tumorbefall in 4 von 6 Entnahmeorten. Gleason 4+3=7. Tumorausdehnung insgesamt 14,9 mm (entspricht
22,2 % der Gesamtfläche aller tumorbefallenen Stanzzylinder, maximaler Befall von 37,6 % der Gesamtfläche
eines Stanzzylinders). Kein perineurales oder extraprostatisches Tumorwachstum.
Anteile Gleason 4: 88,3 %

Empfehlung vom Urologen: Prostata entfernen lassen.

Nächster Schritt: PSMA-PET-CT

Blutbild beim Urologen mit erneutem PSA - Check: 15,43
Kann die Erhöhung durch die Biopsie verursacht sein?

Alle anderen Blutwerte normal, keine Auffälligkeiten.

Durchführung eines PSMA-PET-CT.
Befund: Kein Hinweis auf eine Lymphknoten- oder Organmetastasierung.

Mein Urologe meinte, das ich mich freuen soll.
Hmmh, ein wenig Erleichterung bringt das Ergebnis zwar, aber ich bin skeptisch, das das Thema nach der OP komplett erledigt ist. Dafür ist mein PSA - Wert eigentlich viel zu hoch.

Gespräch zu den Therapieoptionen in der Martini - Klinik.
Nachdem mir auch hier die Empfehlung zur radikalen Prostataektomie ausgesprochen wurde, drängte ich auf einen OP - Termin. Der frühstmögliche Termin für mich (gesetzl. krankenversichert) ist Mitte November. Ich habe den Terminvorschlag angenommen.

Es ärgert mich etwas, das auf Grund meines hohen PSA - Wertes hier kein früherer Termin möglich ist.

Entfernung der Prostata (RPE) in der Martini - Klinik in Hamburg.
Ich habe mich für die robotorassistierte OP entschieden (DaVinci - Methode).

Auch wenn ich über einen früheren OP-Termin glücklicher gewesen wäre, bin ich dennoch sehr froh, das ich mich für die Martini - Klinik entschieden habe. Ich kann über die Klinik, dem Personal, dem gesamten Ablauf hier nur positives berichten.
Ich konnte beidseitig nervschonend operiert werden und habe jetzt, wo ich diesen Bericht verfasse (2 Monate nach der OP), keine Kontinenz- oder Errektionsprobleme.
Sicherlich spielt mein (für diese Erkrankung) "junges Alter" da auch eine Rolle oder die Tatsache das ich keine anderen Vorerkrankungen habe, aber in erster Linie ist das den Ärzten / Ärztinnen zu verdanken, die mit viel Erfahrung solche Operationen durchführen.

Kontinenz: Abends auf dem Sofa liegend, habe ich manchmal das Gefühl, das ich mich mehr anstrengen muss, damit nicht versehentlich etwas rauskommt, aber in die Hose gegangen ist da bisher nichts.

Errektionsfähigkeit: Gut finde ich, das man in der Martini - Klinik bereits ab Tag 4 nach der OP die Möglichkeit bekommt Tadalafil zu nehmen, was die erektile Funktion verbessert, bzw. die Heilung der Nerven unterstützt (wenn nervschonend operiert werden konnte).
Ich nehme das Präparat jetzt seit fast 2 Monaten täglich (5 mg) und konnte über den Zeitraum auch eine stetige Verbesserung bei mir bemerken. Ich bin da jetzt nahezu wieder bei dem Zustand, wie vor der OP.

Beginn einer 3-wöchigen, stationären Anschlussheilbehandlung in Bad Wildungen.

Auch hier, in der UKR Klinik Wildetal, kann ich über die Klinik selbst, dem Personal, dem gesamtem Ablauf nur positiv berichten.
Auch wenn bei mir in Sachen Kontinenz (zum Glück) wenig handlungsbedarf bestand, hat mir die Zeit hier gut getan.
Der Austausch mit anderen Betroffenen und die Ablenkung vom (Berufs-) Alltag zu Hause hilft, das ganze besser zu verarbeiten. Zumindest war es bei mir so.

erste PSA - Messung nach der OP: 0.12

PSA-Wert: 0.06