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letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
27.07.2020 4.20 26.09.18
Nach langer Pause folgt ein neuer Bericht - aus dem vielleicht auch ersichtlich wird, warum ich so lange nichts geschrieben habe.

In Kurzform: Am 30.7.2019 wurde meine Prostata heraus operiert - und zwar in der Urologie in Göttingen. Die Operation wurde erfolgreich durch Dr. P., einem, wie ich meine, ganz hervorragenden Urologen, durchgeführt.

Zu dieser Operation hatte ich mich, auch auf das Anraten von Dr. P. hin, entschlossen, nachdem ich trotz HIFU-Behandlung im Juni 2018 in Nürnberg immer noch einen, wenn auch kleinen, Tumor hatte (eine von 19 Stanzen tumorös, allerdings mit Gleason-Score 7b, wie die MRT/TRUS-Fusionsbiopsie an der Urologie in Göttingen im März 2019 ergab).

Ich hatte schon mit der Uniklinik in Nürnberg für den 2.5.2019 eine weitere HIFU vereinbart, als im April 2019 eine durch meinen Fachurologen Dr. K. (nach meiner Erkenntnis entgegen den Leitlinien) verordnete, Skelettszintigrafie in Göttingen ergab, dass der Verdacht auf eine Metastase am LWK 4 besteht. Dieser Verdacht wurde durch eine CT-Untersuchung am 9.5. 2019 bestätigte (hochsuspekt!). Da hatte ich den HIFU-Termin schon abgesagt.

Als ich den auskunfterteilenden Arzt beim CT fragte, ob die Diagnose sicher sei, stellte er die vielsagende Gegenfrage: "Was ist schon sicher?".

In der Folge wurde ich durch meinen Fachurologen auf eine systemisch wirkende Hormonbehandlung eingestimmt.

Ein, 8 Wochen nach der Skelettszintigrafie durchgeführtes, PSMA-PET-CT an der MH-Hannover ergab aber, dass keine Metastase nachgewiesen werden konnte, während der Tumor in der Prostata selbst einwandfrei zu sehen war.

Diese Untersuchung wurde im Juni vorgenommen - und ich hatte dann keinen Nerv mehr, eine weitere fokale Behandlung der Prostata vornehmen zu lassen.

Also, wie geschrieben, meine Prostata wurde Anfang August nervenerhaltend entfernt. Zwischenzeitlich hatte ich meinen Fachurologen gewechselt, wobei ich der Empfehlung der Prostataselbsthilfegruppe Göttingen gefolgt bin. Herr K. in Göttingen nahm auch die erste Nachuntersuchung vor, die natürlich einen minimal nachweisbaren PSA aufwies. Ich hoffe sehr, dass das so auch bleibt.

Nun könnte ich viel schreiben und werde das vielleicht auch in der Folgezeit noch tun, über die Auseinandersetzung mit der Krankenkasse zu den Kosten für das PSMA-PET-CT, die Reha im Anschluss an die Prostatektomie, insgesamt meine Erkenntnisse aus den 2 Jahren seit der Feststellung des erhöhten PSA-Wertes durch meinen Hausarzt, will es aber hiermit erst einmal gut sein lassen.
       
26.09.2018 4.20 26.09.18
Am 21.9.2018 war ich bei meinem Urologen, wo ich Harn abgegeben hatte, eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen und Blut für eine PSA-Messung abgezapft wurde.

Der Urologe konnte auf dem Bildschirm nichts eindeutig erkennen und sagte, dass dann nur die PSA-Werte zu Rate gezogen werden könnten.

Er wies dann erneut darauf hin, dass meine HIFU-Behandlung nicht den Leitlinien der Urologie entsprochen hätte. Meinen Hinweis darauf, dass HIFU-Behandlungen seit 30 Jahren vorgenommen worden waren, akzeptierte er nicht.

Heute gab mir die Praxis das Ergebnis der PSA-Messung durch: 4.2, also definitiv gefallen. Auch die Harnuntersuchung war ok.

Eine weitere Messung des PSA-Wertes steht im Dezember an. Dann werde ich mich auch zum Vorgespräch für ein MRT und eine Biopsie in die Urologie der Uniklinik Göttingen begeben.

Am 26.9. war ich auch bei meinem Hausarzt, der mich (zu Recht) ein wenig zur Schnecke gemacht hatte, weil ich bei ihm keine Überweisung für den Besuch bei meinem Urologen geholt hatte. Dann hätte er nämlich einen Bericht des Urologen erhalten. Und es ist ja wahr, jetzt hätten er (und ich) etwas Schriftliches. Wo man überall dran denken muss...
       
24.08.2018 7.90 12.07.18
Es sind jetzt knapp 2 Monate her, seit ich in der Urologie Nürnberg mit HIFU behandelt wurde.

Ich habe in dieser Zeit meinen Krebs (fast) vergessen, er ist ja auch hoffentlich mit HIFU weggekocht worden.

Ich habe mir jetzt das bisher von mir Geschriebene noch einmal durchgelesen und einige wenige Stellen korrigiert.

Erinnert wurde ich an die Behandlung und die damit erzeugte Wunde in der Prostata nur durch beim Stuhlgang (wahrscheinlich durch den Druck auf die Prostata) austretendes Blut, das aber im Laufe der Wochen weniger wurde und jetzt ganz versiegt ist. Offensichtlich ist die Prostata-Wunde jetzt, 8 Wochen nach der Behandlung, geheilt.

Das während der ersten 4 Wochen aufgetretene Brennen beim Wasserlassen sowie (selten) die Probleme beim Halten des Urins "auf den letzten Metern" führe ich eher auf Beeinträchtigungen durch den gelegten Katheter zurück. Jedenfalls scheint kein Harnwegsinfekt vorzuliegen.

In 4 Wochen (3 Monate nach der HIFU-Behandlung) werde ich den ersten PSA-Wert messen lassen und darüber berichten. Bis dahin will ich aber noch einige Infos nachtragen:

Der behandelnde Arzt in Nürnberg sandte mir auf meine E-Mail sofort den endgültigen Arztbrief zu (unterschied sich nicht erkennbar von dem vorläufigen) sowie ein mit dem focal-one erzeugtes Bild der behandelten Prostata. Ich gestehe, dass ich da nicht viel drauf erkennen kann.

Schon in Nürnberg wurde mir das vom focal-one erstelle Protokoll der Behandlung ausgehändigt. Danach hat meine Prostata ein Volumen von 52 ccm, von dem 15 ccm behandelt wurden. Es wurde 1 Gebiet behandelt, das sich links im mittleren und der Blase zugewandten Teil der Prostata befindet.
In dem Protokoll ist vermerkt, dass "301 Läsionen in 19 Schichten behandelt" wurden. Was genau darunter zu verstehen ist, kann ich nur vermuten, will aber dazu noch die Literatur zu Rate ziehen.


       
13.07.2018 7.90 12.07.18
Ich war am 9.7. bei meinem (neuen) Urologen. Bei der Anmeldung wurde ich gefragt, ob ich eine Beratung oder Behandlung wünschen würde (die Dame wusste wahrscheinlich, dass ich 10 Tage vorher mit HIFU behandelt worden war). Diesen Termin hatte ich ja schon im Mai, glaube ich, erhalten, damals vom Arzt selbst. Es stand da noch die IRE-Behandlung im Raum, die sich dann aber zerschlagen hatte.

Der Urologe fragte mehrfach: "Was kann ich für sie tun?", tippte dabei irgendetwas auf seinem Rechner ein und schien sehr geistesabwesend zu sein (vielleicht hatte ich einen schlechten Tag bei ihm erwischt). Ich habe dann geantwortet: "Eigentlich nichts, ich bin ja gerade behandelt worden". Er fragte weder nach meinem Befinden, noch nach der erfolgten HIFU-Behandlung, meinte, dass nach 3 Monaten der PSA-Wert gemessen werden solle und fragte, wo ich denn die Biopsie machen lassen wolle. Dann schickte er mich zum Blutabnehmen für den PSA-Wert (wahrscheinlich als Referenz für zukünftige Werte).
       
11.07.2018 7.97 15.03.18
Ich wurde am 28.6.2018 in der Klinik für Urologie in Nürnberg mit HIFU behandelt. Aufnahme war am 27.6, der Katheter wurde am 1.7. (3 Tage nach der HIFU-Behandlung) gezogen und verlassen habe ich die Klinik am 2.7.

Bei der Aufnahme schilderte ich dem Arzt, der dann auch die HIFU-Behandlung durchführte, meine Probleme mit meinem ersten Urologen - dass der mich vor die Tür gesetzt hatte, weil ich keine Biopsie bei ihm machen lassen wollte. Der Arzt sagte mir, dass mein damaliger Urologe mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln meinen Krebsherd möglicherweise nicht einmal "gesehen" hätte.

Ich hatte als Vorbereitung auf diese Behandlung mit einer Darmreinigung gerechnet und mir schon aus diesem Grund ein Einzelzimmer als Zusatzleistung genommen (Kosten 80 EUR pro Tag), Seltsamerweise passierte das aber nicht. Den behandelnden Arzt darauf angesprochen (da lag ich schon auf der Liege vom "focal one"), sagte der: "Na, dann müssen wir den Darm digital ausräumen". Was er darunter verstand und was dann geschah, weiß ich nicht, weil dann das Schlafmittel wirkte.

Es war ja bei mir "nur" ein Krebsherd in der Prostata zu zerstören. Wie das geschah, welcher Bereich zerstört wurde, was die Überprüfung des "Verkochens" ergab und wie lange das alles gedauert hat, weiß ich aus dem schon erwähnten Grund auch nicht. Ich habe bei Verlassen der Klinik einen Arztbrief erhalten, dieser enthält aber keine Aufnahmen der Prostata. Ich sehe gerade, dass dieser Arztbrief mit "vorläufig" gekennzeichnet ist. Ich werde den endgültigen Brief anfordern und nach Bildern von dem Eingriff fragen.

Alles in Allem war ich mit der Behandlung in Nürnberg sehr zufrieden. Die Ärzte sowie Schwestern und Pfleger auf der Station waren sehr, sehr freundlich und das Klinikgebäude ist sauber und modern eingerichtet.

Ich wurde im Klinikum täglich mehrfach nach meinem Befinden und nach Schmerzen gefragt. Auch meine Körpertemperatur wurde täglich gemessen. Es war aber alles ok. Lästig empfand ich einzig den Katheter, der mir angelegt worden war.

Am 1.7. nachmittags, gleich, nachdem der Katheter 3 Tage nach der Behandlung gezogen worden war, brach ich zu meinem ersten Rundgang auf und besuchte den nahe gelegenen Johannisfriedhof, auf dem auch Dürer und Veit Stoss begraben liegen. Ich beeilte mich dann, dass ich wieder auf mein Zimmer kam und tatsächlich, es trat etwas Harn aus.

Und jetzt?
Ich bin seither kontinent und nach wie vor schmerzfrei. Der Urin enthält kein Blut, aber beim Wasserlassen ist ein Brennen zu merken. Dass sich da eine dicke Wunde in meiner Prostata befindet, merkt man auch daran, dass schon mal ein paar wässrige Blutstropfen herauskommen. Die Prostata scheint auch immer noch etwas geschwollen zu sein.

Falls ich Medikamente brauchen sollte, werde ich mich an das Klinikum Nürnberg direkt wenden müssen, da mein Urologe kaum zu erreichen sein wird. Auch mein Hausarzt ist die folgenden 2 Wochen nicht erreichbar.
Ansonsten trinke ich ca. 3 Liter Flüssigkeit (Tee, alkoholfreies Bier, Saft - man kann sich an alles gewöhnen!) am Tag.
       
17.05.2018 7.97 15.03.18
Ich habe mich dazu entschlossen, nicht mehr auf IRE in Regensburg zu warten, sondern eine HIFU-Behandlung in Nürnberg durchführen zu lassen.

Der Grund für meine Entscheidung liegt in der Empfehlung von Dr. P. und in dem sehr positiven Eindruck, den ich von Prof. P. und seinen Mitarbeitern erhalten hatte. Hinzu kommt, dass die Behandlung mit einem sehr modernden Gerät, dem Focal One, durchgeführt wird.

Ich habe auch gleich den Behandlungstermin erhalten: Aufnahme am 27. Juni 2018, Behandlung am Folgetag (das ist ein Donnerstag), wie lange ich bleiben muss, hängt von den Umständen ab.

Ich soll einen Einweisungsschein (vom Hausarzt reicht) mitbringen. Mal sehen, was mein Urologe sagt.

Natürlich denke ich jetzt, vielleicht wäre es ja in Regensburg noch etwas schneller gegangen. Andererseits kommt es auf 1 Woche nun auch nicht an.

Ich hoffe, dass am 28 Juni das Schlimmste überstanden ist - nach fast einem Jahr der Ungewissheit. Ich hoffe es - wissen werde ich es erst viel später...
       
02.05.2018 7.97 15.03.18
Ich erhielt ein Schreiben vom Institut für Röntgendiagnostik am Universitätsklinikum Regensburg, in dem mir mitgeteilt wurde, dass nach Durchsicht meiner Unterlagen eine Behandlung mittels IRE prinzipiell möglich ist.

Da hatte ich nun gar nicht mehr mit gerechnet!

Ich antwortete sofort mit einem Fax, in dem ich darauf hinwies, dass die Biopsie in Heidelberg 2 Tumoren erkannt hat (weil ich das auch in Regensburg für ein Ausschlusskriterium hielt). Ich erhielt dann einen Anruf, in dem ich aufgefordert wurde, weitere Unterlagen einzureichen.

In dem Anruf war davon die Rede, dass in Regensburg die IRE-Behandlung im Rahmen einer "wissenschaftlichen Erhebung" statt findet. 2 Tumoren waren wohl in Regensburg kein Problem!

Die Unterlagen habe ich sofort per Mail (wegen der vielen JPGs) auf den Weg geschickt. Auf Rückfrage wurde mir geschrieben, dass die zuständigen Ärzte sich auf einem Kongress in Leipzig befinden. Danach würde man sich mit mir in Verbindung setzen.
       
05.04.2018 7.97 15.03.18
Ich habe in der Praxis meines Urologen um einen Termin gebeten: 2. 5.2018. 4 Wochen warten!

Vielleicht hätte ich sagen sollen, dass das doch für mich eine sehr wichtige Sache ist, dass in Heidelberg Krebs festgestellt wurde. Habe ich aber nicht. Ich erhielt auch in der Folgezeit keinen Anruf, denn der Befund aus Heidelberg war ja auch an meinen Urologen gegangen. Dieser wurde von ihm offensichtlich nur abgeheftet, jedenfalls nicht gelesen!

Ich kümmerte mich folglich selbst um eine Therapie, denn dass mein Prostatakrebs behandelt werden musste, war mir klar.

Ich sah im Internet, dass an der Uni in Göttingen (30 km entfernt) eine Studie zu IRE durchgeführt wird. Ein Anruf ergab:Termin für mich Ende Mai, also fast 2 Monate Wartezeit!

Ein Fax zur Uni Regensburg, die ebenfalls eine Behandlung mit IRE anbot, wurde damit beantwortet, dass der zuständige Oberarzt sich melden würde, wenn er am 7.5. wieder im Haus ist. Auch noch 1 Monat hin!

Schweißausbrüche rissen mich in der Nacht aus dem Bett. Ich schrieb über deren Webseite an die Urologische Universitätsklinik in Göttingen und bat um eine Zweitmeinung. Ich schrieb, dass ich (noch) nicht für Prostatektomie oder Bestrahlung bereit bin und lieber IRE oder HIFU oder Brachytherapie oder so etwas machen würde.

Am selben Tag (!) morgens, ich stand grad unter der Dusche, rief der Chef der Urologie, Prof. T., an und wollte mich sprechen. Einfach Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass ich bisher immer mit Zeiträumen von mehreren Wochen zu tun hatte! Er rief dann später ein zweites Mal an und sagte: "Wir machen auch IRE!" Ja, aber ich habe einen Termin für Ende Mai! "Ich setze mich für einen früheren Termin ein!"

Und in der Tat bekam ich einen Termin bei Dr. P., der die Studie zu IRE an der Uni Göttingen leitet, am 24.4.2018. Nach dem Gespräch mit ihm hatte ich große Hoffnungen, dass die Krebstumoren in meiner Prostata in der Uni Klinik Göttingen mit IRE abgetötet werden könnten.

Dr. P. wies mich in dem Gespräch eindringlich darauf hin, dass die fokalen Therapien auch ihre Risiken haben.

Lange Rede kurzer Sinn: Seine Recherchen in Heidelberg betr. die Zuordnung Stanznummern zu Stanzorten ergaben, dass ich nicht einen, sondern tatsächlich 2 Tumore habe (ich glaube, jeweils einen links und rechts). Das war zunächst nicht so klar. Damit fiel ich nicht mehr unter die Bedingungen der Studie und Dr. P. musste mir am 5. Mai absagen. "Wenn Sie aber eine fokale Therapie machen wollen, machen Sie doch HIFU am Klinikum Nürnberg!", sagte er.

Die Folge dieses Gesprächs war, dass ich sofort ein Fax an die Urologie in Nürnberg aufsetzte und, Wahnsinn Nr. 2, sofort, ich glaube, noch am selben Tag, einen Rückruf von Prof. P., dem Chefarzt der Urologie am Klinikum Nürnberg Nord, erhielt. Durch die Bemühungen von Dr. P. hatte ich ja die Stanzorte, die mir die Klinik eigentlich ja auch gleich hätte geben können. Nach eingehendem Check dieser Unterlagen und der CD vom MRT schrieb Prof. P.: "Können wir mit HIFU machen, technisch kein Problem - und auf die Risiken hat Sie Dr. P. ja hingewiesen".

Nachtrag 11.7.2018
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Die Einschätzung, dass sich in meiner Prostata 2 Tumoren befinden, ist falsch (s. meinen Bericht zum 3.4.2018)!
Wie es zu dieser Einschätzung kam, kann ich nicht nachvollziehen. Die von der Klinik in Heidelberg zur Verfügung gestellten und sehr detailreichen Stanzorte enthalten jedenfalls keine Information darüber, welche Stanzen nun karzinös befallen sind. Das wurde mir nach intensiver Beschäftigung mit dieser Information klar.

Mir fiel dann ein, dass ich in Heidelberg eine Kopie des Schreibens der Pathologie an die Urologie erhalten hatte. Die wichtige Information daraus über die Lage der krebsbelasteten Stanzen war nicht in den Befund der Urologie mit eingeflossen. Durch den Befund der Urologie ergab sich, dass in meiner Prostata Krebs festgestellt worden war. Wo der sich befand, wäre aus den Angaben der Pathologie deutlich geworden, aber genau diese Information war nicht mit in den Befund übernommen worden.

Die Kenntnis der genauen Lage ist bei radikalen Therapien wie Prostatektomie oder Bestrahlung unwichtig. Aber diese Therapien wollte ich nicht! Und für fokale Therapien ist es nun einmal sehr wichtig, die genaue Lage des Karzinoms zu kennen.
       
03.04.2018 7.97 15.03.18
Heute wurde mir in Heidelberg der Befund, also das Ergebnis der Biopsie, mitgeteilt: 1 Karzinom in einem Stanzzylinder, max. 9 mm, 40 % des Stanzmaterials einnehmend, (Gleason 7=4 (80 %) + 3 (20 %)), 1 Karzinom in 3 Stanzzylindern, max. 6 mm durchmessend, ca. 15 % des Stanzmaterials einnehmend (Gleason 7= 4 (60 %) + 3 (40 %).

Das nennt man dann wohl 7b (mittleres Stadium der Aggressivität, lokal begrenzt).

Nachtrag 11.7.18
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Diese Unterscheidung 7b zu 7a verstehe ich nicht.
Warum? 7b ergibt sich aus dem höheren Anteil 4 zu 3. Wäre der Rest der Stanze nicht tumorfrei, sondern tumorös mit 3 belastet, hätte sich, bei gleichem Anteil von 4 dann 7a ergeben!

Der Urologe in Heidelberg hat auf dieses 7b mit ernster Miene hingewiesen und die absolute Notwendigkeit einer Behandlung betont. Seiner Meinung nach kamen dafür allerdings nur die Entfernung der Prostata oder die Bestrahlung in Kombination mit einer hormonablativen Therapie infrage!
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Ich habe dann (später) nachgerechnet: Von 30 Stanzen sind 4 krebsbelastet, 1 davon zu 40 %, 3 zu 15 %. Das ergibt immerhin, dass die Prostata zu einem großen Teil, wahrscheinlich 90 % (ich muss noch einmal nachrechnen), gesund ist. Da soll ich 100 % Prostata wegen 10 % Krebstumoren herausreißen oder bestrahlen?

Ich muss sagen, dass mich die Heidelberg-Empfehlung enttäuscht hat. Sie ist nur zu verstehen, weil man mit einer solchen Therapie eher auf Nummer sicher geht, denn die 80 %ige Sicherheit bei dieser Art Biopsie stellt keine 100%ige Sicherheit dar. Es können also noch Tumoren vorhanden sein, die bei der Biopsie nicht entdeckt wurden und folglich bei fokalen Therapien nicht behandelt werden.

Trotzdem: In der Folgezeit habe ich mich intensiv mit den ja zur Verfügung stehenden fokalen Therapien (die ausschließlich auf die Beseitigung der Tumoren ausgerichtet sind) beschäftigt, insbesondere HIFU und IRE.

Vorteil dieser Therapien: Man verbaut sich nichts. Sie können (theoretisch - wie es in der Praxis aussieht, weiß ich noch nicht) wiederholt werden. Auch die Prostatektomie (Entfernung der Prostata) oder eine der verschiedenen Bestrahlungsmethoden sind weiter möglich.

Nachtrag 11.7.18
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Was mich an dem Befund der Urologischen Universitätsklinik in Heidelberg gleich gestört hatte (ich hätte ihn sofort reklamieren sollen!):
Er enthielt keine Ortsangaben!
Der Befund übernahm fast völlig die Begutachtung des Pathologischen Instituts (die mir separat ausgehändigt worden war) über die Zahl und Länge der Stanzen sowie die Beschaffenheit des darin enthaltenen Materials, aufgeschlüsselt nach Positionen 1-6 und Position 7 - aber nur fast, er übernahm nicht die absolut wichtige Angabe, wo sich denn diese Positionen in der Prostata befinden.
Wenn diese Angabe mit in dem Befund enthalten gewesen wäre, hätte sich daraus ergeben, dass Position 7 (die entspricht dem vom MRT festgestellten Tumor) mit einer Position 1-6 übereinstimmte, es sich also bei mir "nur" um einen einzigen Tumor handelt.

Ich rätsele seither darüber nach, was der Grund für das Fehlen dieser Angaben der Pathologie in dem Befund der Urologie war. War es einfach Schlamperei oder sollte hiermit gezielt eine fokale Therapie verhindert werden? Es steht für mich fest, dass die Angaben zur Lage der Positionen in den Befund mit hätten aufgenommen werden müssen. Der Urologe in Heidelberg war jedenfalls gegen eine fokale Therapie eingestellt und schrieb zu HIFU, dass es sich noch um ein experimentelles Verfahren handele (HIFU wird seit 1993 angewendet, ist jetzt mit der zweiten Gerätegeneration im Einsatz und wurde bisher in ca. 40000 Fällen eingesetzt und durch etliche Studien begleitet) und für mein Erkrankungsstadium nicht optimal sei und zu keiner Heilung der Erkrankung führen würde.

Eine fokale Therapie war also damit (mit dem fehlerhaft erstellten Befund) m. E. unmöglich und führte auch tatsächlich zu der Fehleinschätzung, dass ich 2 Turmoren in der Prostata habe - was mich aus der Studie zu IRE am Urologischen Institut in Göttingen herausfliegen ließ (führe ich weiter unten noch näher aus).
       
20.03.2018 7.97 15.03.18
Heute Eingangsuntersuchung an der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg, mittags dann MRT. Am Folgetag morgens Biopsie mit 30 Stanzen (30? Ich komme nur auf 29, ist aber auch egal).
       
07.03.2018 7.00 23.02.18
Erste Sprechstunde bei meinem neuen Urologen.

Bei ihm war ich vor Jahren schon einmal ("waren wir ihnen nicht gut genug?"). Grund für den Wechsel war damals, dass ich mich da nicht wohl fühlte, weil Urologe und Mitarbeiterinnen, im Gegensatz zu mir, so sehr jung waren. Das hat sich gegeben!

Er untersuchte meine Prostata. Tastbefund ok. "Dass sie Krebs haben, glaube ich nicht".

Eine Überweisung zur Radiologie an der Universitätsklinik in Heidelberg wollte er mir nicht geben. "Dann muss ich das selber bezahlen, das ist bei Erstuntersuchungen keine Kassenleistung". Hat sie aber doch bezahlt, die gesetzliche Krankenkasse. Es handelte sich wohl um eine Behandlung im Rahmen einer Studie.

Da ich schon im Besitz einer Überweisung war, und zwar ausgestellt von einem Internisten, habe ich nicht weiter nachgefragt.

Die zweite erforderliche Überweisung, die zur Urologie, hatte mir mein Hausarzt ausgestellt.
       
02.03.2018 7.00 23.02.18
Darmspiegelung beim Internisten. Grund dafür (eigentlich wäre eine Darmspiegelung noch nicht "dran" gewesen) waren leichte Schmerzen. Alles ok! Also können die Schmerzen nur von der Prostata sein.
       
28.02.2018 7.00 23.02.18
Dritte Untersuchung bei meinem Urologen. "Da müssen wir was machen". Er vereinbarte mit mir einen Biopsietermin für 12. März.

Jetzt erstmals beschäftigte ich mich ernsthaft mit den bei mir steigenden PSA-Werten.

Nach kurzer Zeit stand für mich fest: Die Biopsie bei meinem Urologen wollte ich nicht! Eine eher zufallsgeführte Biopsie durch den Darm mit dem möglichen Ergebnis, bei Vorliegen von Krebs die böse Prostata entfernt zu bekommen - nein, danke!

Lieber wollte ich nach Internet-Recherche zur Urologie nach Heidelberg gehen (an der Uni Göttingen hätte ich die Untersuchung wahrscheinlich mindestens genau so gut erhalten). Die untersuchen dort die Prostata MRT-geführt durch den Damm (das ist der Bereich zwischen After und Hodensack), der sich sterilisieren lässt. Außerdem wurde bei mir mit 30 Stanzen untersucht (Genauigkeit der Untersuchung ca. 80 %, beim Urologen nur ca. 30%).
Was ich nicht wusste: Die Zuordnung der Probe zum Ort der Entnahme wird dem Patienten so ohne Weiteres nicht mitgeteilt. Man geht wohl, wie beim Urologen, davon aus: Wenn Krebs, dann raus das Ding!

Ich rief in der Praxis meines Urologen an und bat um eine Überweisung zur Uniklinik nach Heidelberg. Die Mitarbeiterin ("Frau Doktor"!) reagierte ziemlich unwirsch und teilte mir nach Rücksprache mit dem Urologen mit, dass mein Urologe von einer MRT-geführten Untersuchung "nichts hält".

Rauswurf - jedenfalls hatte ich das so empfunden!
       
15.01.2018 6.90 15.01.18
Zweite Untersuchung bei meinem Urologen.
       
29.11.2017 6.50 29.11.17
Endlich beim Urologen!

Erst hatte ich gewartet (auf was, eigentlich?), dann war Ferienzeit, dann war die Praxis unmöglich schwer telefonisch zu erreichen (jetzt, mehr als 1 Jahr danach, erhielt ich die Info, dass da "Frau Doktor" sitzt, schon da hätte ich einen anderen Urologen suchen oder besser noch in die Uniklinik gehen sollen), dann habe ich einen Termin für Ende November erhalten, Mehr als 3 Monate nach Feststellung des erhöhten PSA-Wertes!

Ich weiß übrigens noch, dass ich über die Nachricht, dass der Urologe Urlaub hat, eher erleichtert war. Damit war ich ja dann nicht der Grund für die Verzögerung!

Im Nachhinein kann ich nur über mich den Kopf schütteln!

       
28.08.2017 5.60 28.08.17
Bei der alle 2 Jahre durch meinen Hausarzt vorgenommenen Untersuchung wies dieser darauf hin, dass alle Untersuchungsergebnisse top sind - bis auf den PSA-Wert, der mit 5,6 (je nach Sichtweise leicht oder deutlich) zu hoch sei. Ich sollte diesen erhöhten Wert, der nach dem Labor auf einen möglichen Prostatakarzinom hinweisen könnte, abklären lassen.

In den Vorjahren hatte ich offensichtlich keinen PSA-Wert messen lassen - wie ich heute (Mai 2018) sagen muss, ein dicker Fehler!

Mit 1,2 liegt nur ein Wert von Februar 2013 vor.

Ich bin übrigens gesetzlich krankenversichert.

Ich war zwischenzeitlich der Meinung, privat versichert wäre ich besser dran gewesen. Bisher sind aber alle Untersuchungen und ist auch die MRT-Biopsie an der Urologischen Universitätsklinik in Heidelberg von der Krankenkasse bezahlt worden. Und auch die geplante HIFU in Nürnberg wird von der gesetzlichen Krankenversicherung voll übernommen.
Auch die IRE in Göttingen wäre bezahlt worden (Studie!) und auch die, von mir abgesagte, IRE-Behandlung in Regensburg.

Einzig lästig ist, dass man am langen Arm der Fachärzte hängt. Wollen die nicht und stellen keine Überweisung/Einweisung aus (weil sie sich mit der Therapie nicht befassen (wollen)), bezahlt auch die Krankenkasse nicht.
       

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