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letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
02.12.2008 5.26 02.12.08
2005 begann mein PSA-Wert zu steigen. Das Verhältnis freies/gebundenes PSA deutete auf Krebs hin. Dezember 2008 Biopsie: zwölf Stanzen, linke Seite tumorfrei, rechte Seite Gleason-Score 7 (3+4) GIII. Bis dahin keinerlei Beschwerden, Tastbefund und Ultraschallbild waren unauffällig. Aufgrund meines Alters (48) und der Agressivität des Karzinoms, riet mir mein Urologe mich schnell operieren zu lassen. Das sofort vorgenommene Sklelettszintigramm war negativ - keine Metastasen an den Knochen.
       
12.01.2009 5.26 02.12.08
1. Operation: Minimalinvasive Entfernung der Lymphknoten aus dem Bauchraum - Befund negativ.

2. Operation: Vier Tage später Entfernung der Prostata per Dammschnitt, beidseitig nervenschonend.
Karzinom war innerhalb der Prostata, Kapsel nicht durchbrochen.

Eine Woche nach OP wurde die Naht mit der die Harnröhre zusammengenäht ist, auf Dichtheit geprüft und der Harnröhrenkatheter gezogen. Erfreulicherweise war ich sofort kontinent. Nachdem die Restharnmenge in der Blase auch zufriedenstellend war, konnte der Katheter, der durch die Bauchdecke in die Blase führte, auch gezogen werden und ich wurde nach 13 Tagen Klinikaufenthalt entlassen. Vor Beginn der Anschlußheilbehandlung, verbrachte ich eine mühsame Woche zu Hause. Sitzen ging gar nicht, Laufen war beeinträchtigt. Durch die OP's waren meine Nerven, die für die Bewegung der Beine zuständig sind, in Mitleidenschaft gezogen. Dem linken Bein fehlte die Kraft, ich zog es nach. Das rechte machte dafür eine kreisende Ausweichbewegung. Außerdem war die Haut auf der Oberseite des linken Oberschenkels völlig taub. Die Haut des Hodensacks, der rechte Hoden und die Haut in der linken Leiste schmerzten unangenehm, insbesondere nachts. Beim Wasserlassen schmerzte am Ende des Entleervorganges die Blase leicht. Wenn ich "vorne" mußte, kam es "hinten" auch gleich. Durch die Nähe zum Operationsgebiet - die Narbe führt im Halbkreis um den Anus herum - war er ziemlich irritiert.
       
29.01.2009 5.26 02.12.08
3 Wochen REHA in Bad Wildungen - Klinik Quellental

Ich gehörte einerseits zu den jüngsten Patienten, andererseits zu den wenigen, die nicht inkontinent waren. Beim Wasserlassen kommt es allerdings zu einem mehr oder weniger ausgeprägtes Nachtröpfeln. Ich muß mir Zeit lassen, die Blase in Ruhe entleeren, auströpfeln lassen und danach die "Nachzügler" mit Toilettenpapier abtupfen.

Was mir zu schaffen macht, ist die Impotenz. Ich war immer sexuell aktiv und habe die angebotene psychologische Betreuung in der REHA-Klinik gerne in Anspruch genommen. Auf mein Drängen hin, nach Ablauf des halben REHA-Aufenthaltes, bekam ich zwei Tabletten Levitra verschrieben. Ich sollte sie "bedarfsorientiert" nehmen und in einer stillen Stunde "stimulieren". Der Erfolg war bei beiden Selbstversuchen nur mäßig. Neben einer verstopften Nase und einem heißen Kopf, verdickte sich mein Penis nur leicht, aber immerhin. Ein Ergebnis, das hoffen ließ.

Anschließend wurde stärkeres Geschütz in Form von SKAT aufgefahren. Die erste Spritze mit der niedrigsten Dosis von 2,5 Mikrogramm verabreichte mir der Arzt. Die Wirkung setzte nach fünf Minuten ein, nach zwei Stunden sollte ich nochmal vorstellig werden und die erreichte Erektion auf einer Skala von E1 (= keine Reaktion) bis E5 (= knüppelhart) mitteilen, wobei "GV-Fähigkeit" erst bei E4 beginnt (GV = Geschlechtsverkehr). Leider hat es nur für ein mageres E3 gereicht.

Die zweite SKAT-Spritze mit der doppelten Dosis habe ich mir ohne Probleme selbst gesetzt. Wie zuvor, fing das Mittel nach fünf Minuten an zu wirken und ich kam auf einen E4-er. "GV" wäre theoretisch möglich gewesen, wenn die Erektion nicht nach fünf Minuten wieder auf E3 abgestürzt wäre. Außerdem war sie, wie schon bei der ersten Spritze, schmerzhaft. Rein gefühlsmäßig hat sich mit der Verdoppelung der Dosis auch der Schmerz verdoppelt. Eine Reaktion, die laut Arzt normal ist und nach dem zehnten Mal abklingt - das ganze für 13,00 Euro pro Spritze.

       
01.04.2009 0.00 01.04.09
Dank des Eingliederungsprogramms meines Arbeitgebers habe ich wieder angefangen zu arbeiten, zunächst vier Stunden pro Tag.

Zur Förderung der Potenz verschrieb mein Urologe mir Viagra. Alle zwei Tage muß ich eine viertel Viagra vor dem schlafen gehen nehmen, um so nächtliche Erektionen anzuregen. Nachdem ich jetzt fünf Viertel genommen habe, meine ich eine leichte Wirkung zu spüren. Von Erektionen zu sprechen wäre zuviel, es reicht von einer gewissen Spannung in der Eichel bis hin zu einer minimalen Verdickung.

Um meine Schwellkörper zu trainieren, lege ich alle zwei bis drei Tage eine Session mit meiner Vakuumpumpe ein.
       
01.07.2009 0.00 01.07.09
Nach der Verkündung des PSA-Wertes (0) eröffnet mir mein Urologe, dass, wenn ich weiterhin die gleiche Behandlung wie zuvor haben möchte, was ja wohl in meinem Sinne sei, ich einige Untersuchungen in Zukunft selbst zahlen müsste. Das war mein letzter Besuch bei diesem Arzt.
       
01.07.2010 0.00 01.07.10
Mit meinem neuen Urologen bin ich sehr zufrieden, mein PSA-Wert bewegt sich im 0,00x-Bereich. Ich mache viel Sport und ernähre mich gesund. Auf meinem linken Oberschenkel ist immer noch eine taube Stelle, nachts bekomme ich wieder Erektionen. Für Geschlechtsverkehr reicht es allerdings nicht, trotz Viagra.
       
01.07.2011 0.00 01.07.11
Der PSA-Wert liegt immer noch im 0,00x-Bereich, schwankt allerdings ein bischen. Potenz wird besser.
       
03.07.2012 0.01 03.07.12
Ich treibe immer noch viel Sport, ernähre mich gesund und versuche mein Immunsystem in Schwung zu halten. Der positive Effekt meiner Lebensweise äußert sich darin, dass ich seit drei Jahren nicht mehr erkältet war. Die Potenz wird immer besser, nun klappt es auch mal ohne Levitra. Eigentlich müsste ich zufrieden sein.

Wir haben den Prüfrhythmus auf sechs Monate ausgedehnt. Die Zeit zwischen den Messungen ist relativ entspannt. Doch eine Woche vor dem Blutabnahmetermin werde ich nervös, die Wartezeit bis zur Bekanntgabe des PSA-Wertes ist unerträglich. Nachdem im Januar 0,007 gemessen wurde, liegt der PSA-Wert heute bei 0,009. Ist das der Anfang vom Ende? Mache ich mich nur verrückt? Brauche ich psychologische Behandlung? Die einen sagen, die dritte Stelle hinter dem Komma ist vollkommen unerheblich, die anderen sprechen von der Ankündigung eines Rezidivs.

Da hilft nur positiv denken und weitermachen wie bisher.
       
17.01.2013 0.01 17.01.13
Aktueller PSA-Wert 0,008 - wieder einmal habe ich mich im Vorfeld der Messung verrückt gemacht. Tastbefund und Ultraschall zeigen nichts Auffälliges. Diese Warterei zwischen Blutabnahme und Befund ist unerträglich. Erfreulicherweise hat sich meine Potenz in den letzten Monaten - vier Jahre (!) nach der OP - erfreulich entwickelt. Ich habe morgens wieder regelmäßig eine "Morgenlatte", Sex funktioniert auch ohne Cialis ganz zufriedenstellend.
       
29.01.2015 0.01 29.01.15
Heute war es mal wieder soweit - die jährliche Bestimmung des PSA-Wertes: 0,008

Dieses mal war ich im Vorfeld lange nicht so nervös wie früher, Routine wird es aber wohl nie werden. Sexuell hat sich die Lage nicht verändert, ich verwende beim Sex einen Cockring oder ein Lederband. Hierdurch wird die Erektion härter und stabiler. So kann es bleiben.
       
04.06.2019 0.00 04.06.19
Nachdem mir ein Bekannter mitteilte, dass sein PSA-Wert wieder angestiegen sei, kam ich auf die Idee, auch mal wieder zum Arzt zu gehen. Wie immer saß ich nervös im Wartezimmer, bis die Entwarnung kam: 10 Jahre nach der Operation ist ein PSA-Wert nicht messbar. Bald werde ich 60, das Thema Sex ist in den letzten Jahren etwas in den Hintergrund getreten. Wenn ich mal Lust habe, nehme ich eine Cialis. Um mal "schnell Hand anzulegen", geht es auch ohne. Cialis gibt mir aber etwas mehr Sicherheit. Außerdem habe ich bei diesem Medikament keine unangenehmen Nebenwirkungen. Ich vermisse das Abspritzen beim Orgasmus - im Vergleich zu anderen, sind das aber wohl zu vernachlässigende Luxusprobleme.
       
17.11.2023 0.00 17.11.23
Nach über vier Jahren seit der letzten Untersuchung hat mich ein YouTube-Video aufgeschreckt, in dem jemand von einem Rezidiv, neun Jahre nach der OP, berichtete. Die Wartezeit von der Blutabnahme bis zur Bekanntgabe des PSA-Wertes war wieder mal nervenzerfetzend, obwohl meine OP schon 14 Jahre zurückliegt: <0,01. Bin froh, so kann es bleiben.
       

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