Mamola



Personalien und Diagnosen

Personalien

Sichtbarer Name: Mamola
Land: Deutschland
Bundesland/Kanton: Baden-Württemberg
Geburtsjahr: 1949
Alter: 65
Beruf: Bankkaufmann
Hobbys: Radfahren
Meine Homepage:

Daten bei Erstdiagnose

Datum: 10.05.2013
Alter bei Diagnose: 64
PSA: 55.00
Biopsiert? Ja
TUR-P? Nein
Gleason Score: 4 + 5 = 9
TNM-Diagnose: T4 N1 M0
Bemerkung:

Maximal gemessenes Prostatavolumen

Datum:
PSA: 88.00
Volumen in ml oder cm³:

Postoperative pathologische Daten

Datum:
Gleason Score:
pTNM-Befund:
Schnittränder:
p-L-V-P-G-Befunde:
Siehe Bericht vom:

Ruhe in Frieden!

Gestorben: 18. Mai 2014

Prostatakrebs - Behandlungen

** PSA-Wert zu Beginn der Behandlung
von bis PSA** Art Klinik Ort
01.06.13 07.06.13 50.20 HB 1-fach Uniklinik Mannheim
08.06.13 04.12.13 2.68 HB 1-fach Onkologe Fuxius Karcher Heidelberg
05.12.13 3.10 HB 2-fach Dr. Ernst Herxheim-Hayna
27.01.14 14.02.14 9.80 Homöopathie Emil-Schlegel-Klinik Bad Niedernau
27.01.14 14.02.14 9.80 Hyperthermie Emil-Schlegel-Klinik Bad Niedernau
15.02.14 9.80 andere Behandlung RGCC Labor Genuntersuchung



Medikamente

NEM = Nahrungsergänzungsmittel
von bis Medikament + NEM Menge / Zeiteinheit
18.06.13 02.07.13 Bicalutamid 50mg 1 pro Tag
24.06.13 Parmorellin 3-Monatsspritze
05.12.13 18.12.13 Bicalutamid 50mg 1-0-0
18.12.13 Bicalutamid 150mg 0-0-1
06.02.14 Infusionen mit Artemisia und Vitamin C
Menge pro T/W/M/J etc.


PSA-Verlauf    ng/ml    logarithmisch

PSA-Verlauf    ng/ml    linear

CEA    ug/L

CEA    ug/L

CEA    ug/L

CEA    ug/L

CEA    ug/L

CEA    ug/L

PSA-Verdoppelungszeiten in Jahren

Verdoppelungszeit ist zur Vorperiode gestiegen.
Verdoppelungszeit ist zur Vorperiode gesunken.
* Berechnet auf 1, 2, 4 und 8 Perioden rückwärts.

Grenzwert = 3 Jahre


Berechnung der Verdoppelungszeit in Tagen

Verdoppelungszeit in Jahren:
Verdoppelungszeit in Tagen:
Datum PSA 1* 2* 4* 8*
03.06.13 55.80
16.06.13 88.00 0.05
26.06.13 50.70 -- --
15.07.13 7.94 -- --
23.07.13 2.68 -- -- --
20.08.13 1.32 -- -- --
10.09.13 1.15 -- -- --
04.11.13 2.14 0.17 0.30 --
18.11.13 2.21 0.83 0.20 -- --
28.11.13 3.10 0.06 0.12 0.22 --
18.12.13 3.61 0.25 0.12 0.16 --
28.01.14 8.05 0.10 0.12 0.12 27.20
06.02.14 9.80 0.09 0.10 0.10 0.29
27.02.14 13.20 0.13 0.12 0.12 0.16
16.05.14 146.00 0.06 0.07 0.08 0.10
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
Datum PSA 1* 2* 4* 8*
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           

Mein Bericht

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Datum Δ 

letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
01.05.2013 - -
Seit etwa vier Wochen Beschwerden beim Wasserlassen, Schmerzen im Unterbauch. Besuch beim Hausarzt, Verdacht auf Blasenentzündung, Urinuntersuchung ergibt kein Ergebnis.
Jetzt Verdacht auf Prostataentzündung, 2 Wochen Antibiotika Cipro bringen keine Besserung. Überweisung zum Urologen.
       
02.06.2013 - -
Tastuntersuchung beim Urologen sehr auffällig! Urologe:"das sieht nicht gut aus!" Biopsie zwei Tage später. 12 von 12 Stanzen befallen, Gleason Score von 9! Szintigramm für 11.6. bringt folgendes Ergebnis: Knochenmetastasen in der gesamten Wirbelsäule, Becken, Kreuzbein und Rippen.
       
17.06.2013 88.00 16.06.13
Einweisung in die Uniklinik Mannheim zum CT und sehr grossen Schmerzen und Beschwerden beim Wasserlassen. CT bestätigt Metastasen in LWK3, Kreuzbein und 5.6. Rippe. Lymphknoten bis zum Hals hoch befallen, ausserdem Metastasen in der Lunge.
       
19.06.2013 88.00 16.06.13
Der Spiessrutenlauf geht los...von einer Hautkrebserkrankung 2004 existieren diverse CT, MRT, PET...bis ins Jahr 2009. Sichtung alter Unterlagen schliesst Metastasen in der Lunge aus.
       
05.07.2013 50.70 26.06.13
Besuch beim Hausarzt, der nimmt sich zwei Stunden Zeit und ackert alle alten Befunde durch inklusive der CT, MRT auf CD....Ergebnis: Kein Anhalt für Knochenmetastasen. Alle verdächtigen Stellen aus dem Knochenszintigramm konnten als degenerative Geschehen geklärt werden. 5. und 6. Rippe war von einem zurückliegenden Unfall her auffällig und hatte nichts mit Metastasen zu tun. Zur Diagnosesicherung Überweisung ins Krankenhaus Bruchsal
       
18.07.2013 7.94 15.07.13
Termin in Bruchsal, sehr guter Operateur und sehr guter Arzt Chefarzt dort! Auch er sieht keinen Anhalt für Knochenmetastasen. Mittlerweile hat ein HNO Arzt auch die vergrösserten Lymphknoten am Hals in alten Unterlagen gefunden und deshalb als nicht gefährlich eingestuft. Unseren Urologen interessierte sich dafür recht wenig, er war nur darauf aus XGeva zu spritzen, das lehnen wir bisher ab.
       
26.07.2013 2.68 23.07.13
Besuch beim Onkologen in Heidelberg....sehr vernünftiges Gespräch. Er ist sich bei dem Lymphknotenbefall nicht sicher und empfiehlt eine Verlaufskontrolle....MRT im Herbst.
       
16.08.2013 2.68 23.07.13
Aus Hochrisiko T4 N1M1 wird T4 N1 M0....15 vermutete Knochenmetastasen und 15 mal Fehlalarm. der Radiologe hatte beim Szintigramm einen rabenschwarzen Tag, Gleason 9....da inoperabel informieren wir uns im Moment über Hyperthermie und NanoKnife....weiter Berichte folgen.
Als Tip für alle Mitbetroffenen:"GLAUBT DEN WEISSKITTELN NICHT ALLES WAS SIE EUCH ERZÄHLEN!!!"
Nach der Diagnose Hautkrebs 2004 sagte ein Radiologe zu mir:"Wir haben bei Ihnen Metastasen in der Leber gefunden, das bedeutet eine Lebenserwartung von 3-6 Monaten." Auf Nachfrage wie sicher er sich da sei...antwortete er 100%! Was soll ich sagen...den hat man nach zehn Jahren auch Lügen gestraft! Also Kopf hoch auch mit Gleason 9 ist das Leben noch lebenswert!
       
07.09.2013 1.32 20.08.13
Nanoknife Behandlung wäre möglich, Kostenvoranschlag komplett ca. 14000€ inkl. Hochauflösendem MRT und MRT nach der Behandlung zur Kontrolle. Bestrahlung mit Protonen im RPTC in München wäre auch eine Möglichkeit. Kosten hier inkl. Unterbringung im Gästehaus ca. 20000€, hier ist wohl am wahrscheinlichsten dass unsere Krankenkasse die Behandlung übernimmt. Mit vielen Krankenkassen besteht ja mittlerweile ein Versorgungsvertrag. Allerdings erst einmal Kontroll-CT abwarten im Oktober, falls keine Fernmetastasen auftreten gibt es grünes Licht für beide Behandlungen. Am Dienstag ist erst einmal wieder die Kontrolle des PSA Wertes dran.
Beschwerden gibt es zur Zeit fast keine, eine Verstopfung die wohl von der Hormontherapie kommt ist das einzige im Moment.
       
04.11.2013 2.14 04.11.13
Eine DNA-Zytometrie bei Professor Böcking ergab Zellen vom Typ B und D. Hätte schlimmer ausfallen können. Nach dem hohen Gleason Score und den Schauermärchen verschiedener Ärzte sind wir ganz zufrieden damit.
       
06.12.2013 3.10 28.11.13
Nachdem der PSA auf 1,15 absank stieg er zuletzt wieder leicht an. Deshalb seit neuestem Bicalutamid dazu.
Begleitend zur Behandlung werden Vitamine als Nahrungsergänzung eingenommen, Vitamin D und K sowie Vitamin B Complex. Dazu eine Misteltherapie mit zwei Einheiten wöchentlich. Ein Kontroll-CT brachte nicht viel neues. Der Allgemeinzustand ist zur Zeit sehr gut, keinerlei Beschwerden. Nebenwirkungen lassen sich mit einem Mittagsschläfchen im Griff halten....es gibt schlimmeres. Im neuen Jahr steht ein Termin bei Professor Stehling in Frankfurt an. Wir favorisieren im Moment die IRE-Behandlung, auch wenn wir sie selbst bezahlen müssen.
       
28.12.2013 3.61 18.12.13
Mal was gutes zwischendurch: Die IRE Behandlung wird wohl von unserer privaten Zusatzversicherung übernommen. Nebenher wurde das Komplementärmedizinische wie folgt optimiert:

Morgens: 2 Wobenzym, Selen und Kurkuma
Mittags: Vitamin C+E+D+ B Komplex und grüner Tee als Kapsel
Abends: 2 Wobenzym, Zink und Lycopen
Vor dem Schlafen gehen: Vitamin C und Kurkuma, sowie ein Säure-Basenregulator
Dazu zweimal die Woche Mistelinjektion und immer Mittwochs Vitamin K
Alle Nahrungsergänzungsmittel bringen nichts ohne ein wenig Sport, deshalb zu dem kompletten Programm jeden Tag auf den Hometrainer und so wie das Wetter passt einen Spaziergang draußen.

Ob es den PSA-Verlauf beeinflußt bleibt abzuwarten, den Allgemeinzustand und die allgemeine Stimmung beeinflusst es sehr positiv. Nebenwirkungen der Hormontherapie sind auf ein Minimum reduziert.
       
19.01.2014 3.61 18.12.13
Das so hochgelobte Hochauflösende MRT haben wir gemacht, leider ist man nun auch nicht viel schlauer. Die Ärzte in Offenbach wegen der IRE Behandlung waren nicht vorbereitet, somit hat das Gespräch auch nichts gebracht. Es erweckt den Eindruck, dass es dort sehr vorrangig ums Geld geht. Wir sind etwas enttäuscht von den schulmedizinischen Möglichkeiten. Eine Palliative Bestrahlung lehnen wir weiter ab, uns ist das Immunsystem wichtiger. Dieses bringen wir weiter voran.
       
10.02.2014 9.80 06.02.14
Zwei Wochen in der Emil-Schlegel-Klinik sind um. Die homöopathische Behandlung schlägt gut an. Die Nebenwirkungen der Hormontherapie sind weg, die Beschwerden beim Wasserlassen auch. Das Artemisia scheint zu wirken, vor allem in Kombination mit Hyperthermie. Wir sind rundum zufrieden dort. Aufgrund einer Gen-Analyse können wir nun gezielt gegen den Krebs vorgehen. Anscheinend hat sich eine Hormonunabhängigkeit eingestellt.
       
13.02.2014 9.80 06.02.14
Morgen ist erst mal Abreise aus der Emil-Schlegel-Klinik. Rundum zufrieden, die Klinik um Herr Dr. Huber ist nur zu empfehlen. Werden nun unseren Plan mit Dr. Huber besprechen. Wir werden uns von Dr. Huber weiterbehandeln lassen, eine Erfolgskontrolle streben wir mittels zirkulierender Tumorzellen an. Sollte unser Plan aufgehen werden sie sich verringern. Sollte es nicht funktionieren heißt unser Plan B erstmal Provenge. Die dendritischen Zellen sind seit September zugelassen. Wir werden sehen wie es weitergeht! Allen die das hier Lesen wünsche ich viel Erfolg und das nötige Quentchen Glück dazu!
       
14.02.2014 9.80 06.02.14
Vielen lieben Dank an das RGCC Labor. Die Genuntersuchung hat uns sehr weitergeholfen. Es wurden nicht nur schulmedizinische, sondern auch Naturheilmittel ausgetestet. Dank dieser Untersuchung können wir nun gezielt gegen den Krebs Vorgehen. Infos findet ihr unter www.rgcc-centraleurope.com. So ersparen wir uns das Rumprobieren.
       
26.02.2014 9.80 06.02.14
Die homöopathische Behandlung scheint gut anzusprechen. Die Blutwerte sind in Ordnung. Den immer besser werdenden Beschwerden nach zu urteilen sieht es danach aus, dass die Infusionen und die Fiebertherapie einiges vom Krebs trifft. Sieht aus als seien wir auf einem guten Weg.
       
10.03.2014 13.20 27.02.14
Die Infusionen mit Artemisia, DCA und Vitamin C hinterlassen Spuren. Die Behandlung schlaucht doch enorm. Jetzt werde ich mich erst einmal ein bis zwei Wochen erholen. Vermutlich das Vitamin C hat meine Darmtätigkeit stark beeinträchtigt. Das Gefühl rund um die Prostata ist allerdings sehr gut.
       
15.05.2014 13.20 27.02.14
Nachdem derPSA Wert nicht mehr reagierte wollte man nun mit Abiraterone weitermachen. Vor drei Wochen wurde die Leber mittels Ultraschall untersucht und war in Ordnung. Auch die Leberwerte waren hervorragend. Vor zwei Wochen dann ein Medikamentenwechsel auf Flutamid. Der PSA fiel von 92 auf 87. leider verschlechterten sich die Leberwerte explosionsartig. Alle dachten an das Flutamid, es wurde kontrolliert und vor einer Woche wurden die Werte dann katastrophal. Gestern haben wir ihn ins Krankenhaus gebracht und eine halbe Stunde später war klar, er darf nach Hause. Heute morgen warten wir nun, um ihnzum Sterben nach Hause zu holen. Seine Leber ist komplett kaputt. Vor drei Wochen waren noch keine Anzeichen da. Wir und die Ärzte waren voller Zuversicht. Jetzt hoffen wir, dass unser Vater nicht mehr solange leiden muss. Wir wünschen allen Betroffenen viel Kraft auf ihrem Weg.
       
16.05.2014 146.00 16.05.14
Mein Vater hat gestern den ganzen Tag geschlafen. Die Nacht war auch ruhig. Die Familie ist nun Tag und Nacht bei ihm. Wenn er zwischendurch mal aufwacht bekommt er alles mit was passiert. Er ist zufrieden, so wie es gelaufen ist. Vor zehn Jahren hatte er Hautkrebs, diesen hat er trotz schlechter Prognosen überlebt. Nun hat er seine Enkel alle noch erlebt. Das macht ihn glücklich. Er hat auch ohne Schmerzmittel keine Schmerzen. Heute Mittag kommt sein ältester Enkel vom Landschulheim nach Hause. Auf ihn will er noch warten.
       
17.05.2014 146.00 16.05.14
Die Nacht war ganz ok. Unser Vater hat ruhig geschlafen. Die Wassereinlagerungen, die sich bilden, halten wir ganz gut im Griff. Er bekommt jetzt nur noch das, was er will. Der Arzt hat Cortison vorgeschlagen, um ihn etwas aufzupeppen. Das lehnen wir ab, es würde seinen Weg nur unnötig verlängern. Langsam werden seine Reaktionen immer weniger. Er erkennt uns noch und ist vom Kopf her voll dabei. So hat er es sich immer gewünscht. Er wollte nie vollgepumpt mit Psychopharmaka sterben. Seine Schmerzen halten wir nach wie vor mit Novalgintropfen im Griff. Heute morgen hat er gleich als erstes meinem Bruder zum Geburtstag gratuliert, daran hat er noch gedacht.
Es war sehr schön noch einmal mit ihm zu sprechen. Wir konnten ihm alles sagen, was uns noch am Herzen lag. Schöner kann man sich nicht voneinander verabschieden. Er hat keine Schmerzen und wird bald friedlich einschlafen. Eigentlich ist es so noch am schönsten den letzten Weg zu gehen, wenn da nur nicht sein Alter mit 65 wäre. Das ist eindeutig zu früh!!!
       
18.05.2014 146.00 16.05.14
Die Nacht war wieder ruhig. Die Urinmenge wird immer weniger, er trinkt jetzt auch fast nichts mehr. So wie es aussieht, hat er keinerlei Schmerzen. Gestern hat er angefangen zu träumen. Er spricht dann im Schlaf, er hat einen Catering Betrieb gegründet, den ich heute weiter führe. Wenn er im Schlaf spricht dann ist er in seiner Küche und kocht. Das hat ihm immer Spaß gemacht, da hat er mit Leib und Seele gearbeitet. Zu Beginn der Erkrankung haben wir ihm ein Krankenbett im Büro aufgeschlagen, so konnte er auch beim Fortschreiten immernoch dabei sein.

Seine Worte werden immer undeutlicher, wenn er die Augen öffnet sucht er aber immer nach Familienmitgliedern. Es ist nun wichtig dass auf jeder Seite des Bettes jemand sitzt, so hat er immer gleich Blickkontakt. Das beruhigt ihn besser als jedes Schmerzmittel. Er braucht nach wie vor keine Opiate. Die meiste Zeit schläft er friedlich. Man sagt, in dieser Phase entscheidet nicht das Tumorwachstum wie lange er noch lebt sondern viel mehr die innere Stärke und der Lebenswille. So tapfer wie er kämpft, ohne großartige Schmerzmittel und immer ganz ruhig, hat er doch noch über den Krebs gesiegt!
       
18.05.2014 146.00 16.05.14
Irgendwie ist das total bescheuert, man hat die Diagnose akzeptiert und man weiss genau was passiert. Und doch bleibt ein kleines Fünkchen Hoffnung, daß er die Augen wieder aufmacht. Man stellt sich dann vor, wie es wäre wenn er doch noch mal gesund wird. Jetzt weiß ich auch was gemeint ist, wenn man sagt die Hoffnung stirbt zuletzt.
       
19.05.2014 146.00 16.05.14
Nach langem Kampf hat er es geschafft. Letzte Nacht um kurz vor Elf hat unser Vater seine letzte Reise angetreten. Die Familie ist immer noch um ihn. Nun liegt er hier ganz friedlich in seinem Bett. Direkt nach seinem Tod haben wir ihm seine Kochjacke angezogen und die weinrote Krawatte dazu. Das war einer seiner letzten Wünsche, er war Koch mit Leib und Seele. So liegt er anständig und voller Stolz in seinem Bett. Seinen Kampf hat er geführt wie ein Löwe, und wenn ich sehe wie er voller Stolz in seinem Bett liegt konnte ihm der Krebs rein gar nichts anhaben. Wir haben ihn die ganze Zeit begleitet, wie er manches Mal die Schmerzen ertragen hat. Er hat nie seine Würde verloren, immer gekämpft mit aller Macht. Für uns hat er den Krebs auf ganzer Linie besiegt. Nie konnte er ihm den Lebenswillen nehmen, auch unter größten Schmerzen immer ein Lächeln für seine Enkelkinder.
Für uns Angehörige ist es natürlich nicht gerade leicht, uns Kinder hat er soviel mitgegeben. Nun liegt es an uns ihm ein anständiges Andenken zu bewahren. Übrigens, man sieht hier im Forum ja nur den Benutzernamen. Er heißt Karl Thutewohl und war der beste Vater der Welt. Ich werde tun was ich kann um mein Versprechen ihmgegenüber zu halten, ich werde sein Geschäft weiterführen so gut wie er mir es beigebracht hat. Ich hoffe er schaut von da oben ab und zu in die Töpfe hier unten. Ruhe in Frieden Papa!
       
20.05.2014 146.00 16.05.14
Am Freitag findet nun die Trauerfeier auf dem Friedhof in Oberhausen statt. Der Musikverein aus Rheinhausen, seinem Geburtsort, begleitet die Trauerfeier. Die traditionelle Orgel im Hintergrund wollten wir nicht. Unser Vater wollte, dass bei seiner Beerdigung "Großer Gott wie loben dich" aus voller Brust gesungen wird. Danach spielen wir das Badnerlied, das hat er immer gern gesungen. Die Bestatterin wollte Sargträger zur Verfügung stellen, das brauchen wir nicht. Wir haben ihn die letzte Zeit alleine versorgt, ohne Pflegedienst. Da ist es Ehrensache dass wir ihm beim letzten Weg auch selbst helfen. Er fehlt uns, auch wenn er mich ein manches Mal zur Weißglut brachte, er fehlt!
Was ich noch sagen wollte, Anfragen hier im Forum beantworte ich nach wie vor gern.
       
21.05.2014 146.00 16.05.14
Die Blumen sind bestellt. Der Musikverein kommt mit zehn Mann. Sie werden alle seine Lieblings Lieder spielen. Unser alter Pfarrer kommt aus dem Ruhestand zurück und ihn zu beerdigen. Langsam bekommen wir alles so hin wie er es sich immer gewünscht hat. Nach und nach begreife ich langsam wie viel Mut dieser Mann hatte. Er konnte lachen bis kurz vor seinem Tod. Er hat nie ein böses Wort verloren. Immer wieder hat er wiederholt er sei zufrieden und hatte ein glückliches Leben. Diese Zufriedenheit die er ausstrahlte gibt uns jetzt nach seinem Tod sehr sehr viel Kraft. Er hatte den Mut ohne Schmerzmittel und Tabletten zu gehen. Für mich hat er den Krebs besiegt.
       
22.05.2014 146.00 16.05.14
Für die Beerdigung ist alles vorbereitet. Wir könnten alle Wünsche unseres Vaters erfüllen. Irgendwie kann es von uns noch keiner glauben dass er nicht mehr zurück kommt. Ich habe die letzten Jahre täglich mit ihm zusammen gearbeitet. Nun komme ich ins Geschäft und sehe ihn überall. So vieles was an ihn erinnert....überall. Man meint immer er kommt jede Minute durch die Tür. Ich glaube morgen wird ein harter Tag. So wie es aussieht wird die Beerdigung riesig. Es wird eine Trauerfeier mit Sarg, danach wird der Sarg rausgefahren und kommt zum Verbrennen. Ich habe Angst vor dem Moment wo der Sarg wegfährt....
       
23.05.2014 146.00 16.05.14
Die Beerdigung ist um. Der Tag heute war ganz nach dem Geschmack unseres Vaters. Es waren bestimmt 300 Leute bei der Trauerfeier. Der Musikverein hat sehr schön gespielt. Sein Lied "Grosser Gott wir loben dich" haben alle mitgesungen, genau so wie er es wollte. Als wir den Sarg rausbrachten wurde das Badnerlied gespielt. So wie die Trauerfeier war, war auch unser Vater. Viele der Anwesenden meinten das hat ganz genau zu ihm gepasst. Wenn ich einen Wunsch frei gehabt hätte, dann hätte ich mir gewünscht dass er von oben zusieht.
       
04.06.2014 146.00 16.05.14
Heute wurde die Urne unseres Vaters beigesetzt. Sein ältester Enkel, er heißt Philipp, wollte dass die Urne in seinem Bayern Trikot eingewickelt bestattet wird. Das Trikot hatte er bei einem Besuch im Stadion von seinem Opa bekommen. So langsam wird uns allen bewusst, dass er nie wieder zurück kommt und das tut weh! Immer wieder höre ich wie die Leute sagen er hätte den Kampf gegen den Krebs verloren. Dem widerspreche ich jedesmal vehement. Der Kampf ist vorbei und er hat ihn gewonnen. Ich kann es nur nochmal sagen, die Krankheit konnte ihm nie seine Fröhlichkeit nehmen. Eines der letzten Bilder von ihm zeigt ihn wie er im Sterbebett mit seinen Enkeln lacht. Das Lachen kam selbst in dieser schweren Zeit von Herzen.
Nach wie vor bekomme ich Informationen von Ärzten zu aktuellen Studien, ich freue mich über jede Nachricht aus dem Forum hier und beantworte selbstverständlich alle Fragen. Gerne gebe ich die Informationen weiter.
       

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